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Die Kaffeebohne wird zu Mehl

Viele Dinge des täglichen Gebrauchs und das Funktionieren derselben werden kaum beachtet und gelten als selbstverständlich. Dabei hat jeder Gegenstand seine Geschichte. Interessiert Sie das? Ja! Das beweisen die zahlreich gestellten Besucherfragen während der Kaffee-Ausstellung im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen.
Das zur Zeit technische Endprodukt zur Kaffeezubereitung scheint technisch vollkommen. Der Apparat im angepassten stilvollen Küchendesign ist mit den verschiedenen Möglichkeiten der Kaffeezubereitung ausgestattet. Aber wie war es früher? Zuerst diente ein einfacher aus Holz geschnitzter "Kump" - auch Napf genannt - zur Aufnahme der gerösteten Kaffeebohnen. Um diese zu Mehr zu zertrümmern benötigte man einen Stößel, einen Stampfer, der auch Holz sein konnte. Den Kump nahm man zwischen die Knie und zerkleinerte mit kräftigen Schlägen die Bohne. Der Kump wurde deshalb zwischen die Knie genommen, weil die Schläge somit abgefedert wurden. Bei einem feststehenden Untersatz wäre der Kump beim Schlagen gesplissen.
Diese Art die Kaffeebohnen zu zertrümmern war sehr Kraft aufwendig und unbequem. Daher tüftelte man schon sehr bald an anderen Lösungen

offene Kaffeemuehle

Zum Zermahlen von Getreidekörnern gab es in den Mühlen schon Mahlwerke. Dieses System stand im 18. Jahrhundert Pate bei der Konstruktion von Kaffeemühlen. Millionen, ja Milliarden von Kaffeemühlen wurden gebaut in unzähligen, immer wieder neuen optischen Ausführungen und unterschiedlichsten Materialien. Die Würfelform mit Metall-Schwengel und Schublade setzte sich letztendlich durch u.a. auch, weil diese beim Kaffeemahlen einen festen Stand hatten.
In der Kaffee-Ausstellung im Interreligiösen Museum im Goldschmiedehaus Ahlen ist neben vielen interessanten Kaffeemühlen dank eines Ahlener Leihgebers auch eine "aufgeschnittene" Kaffeemühle im Querschnitt zu sehen. Innenansichten von Kaffeemühlen sind selten.

Wenn Kaffeemühlen jeglicher Art bereits der Vergangenheit angehören, das Sprichwort "Gottes Mühlen mahlen langsam aber fein" ist geblieben.