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Astrologie, Astronomie, Astrolabium

Die Erde ist eine Scheibe. Dies glaubte im 16. Jahrhundert noch das einfache Volk
Für die meisten Wissenschaftler ist schon damals klar: Die Erde ist eine Kugel.

Das wirklich Neue, das Kopernikus nachweist, ist:
"Nicht die Sonne zieht ihre Jahresbahn um die Erde, sondern die Erde zieht um die Sonne."
„So ist die Erde nur einer von der um die Sonne kreisenden Planeten."

Die Astrologie ist das uralte Wissen um die Zusammenhänge zwischen unserem Sonnensystem und dem Verhalten der Menschen, die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Sterne und Himmelskörper beschäftigt.

Das Wort Astrologie leitet sich aus dem Griechischen ab:

"astron" bedeutet der "Stern" und "logos" bezeichnet den "Geist".

Die Astronomie bezieht sich auf die „Sternenkunde“, die Wissenschaft von den Gestirnen.

Das Astrolabium ist eine stereographische Darstellung der Himmelskugel, auf der man viele astronomische Abläufe ablesen kann.
Die stereografische Projektion ist eine Abbildung der Kugel auf die Ebene. Sie liefert also eine Möglichkeit, eine Karte der Kugel herzustellen.

Astrolabium mit Rete front kl Astrolabium rueckseite kl

Seltenes, aufwändig graviertes Astrolabium aus vergoldetem Messing, 170 mm

Reproduktion eines Astrolabiums, verwirklicht von Arsenius im Jahre 1602.
Ein Original-Exemplar dieses Astrolabiums wird im Museum of the History of Science (Oxford) sorgfältig aufbewahrt.

Funktion.
Ein Astrolabium ist ein sehr altertümlicher astronomischer Computer, um Probleme bezüglich der Zeit (Wie viel Uhr ist es), der Position der Sonne und der Sterne zu lösen.

Astrolabien werden verwendet, um den Himmel an einem bestimmten Ort zu gegebener Zeit darzustellen.
Dies geschieht, indem der Himmel auf der Fläche des Astrolabiums dargestellt wird.
Um ein Astrolabium zu benutzen, richtet man die beweglichen Teile an einem bestimmten Datum und an einer bestimmten Zeit aus. Einmal eingestellt, wird viel vom Himmel (sowohl sichtbar als auch unsichtbar) auf der Fläche des Instruments dargestellt.
Eine typische Verwendung des Astrolabiums ist das Feststellen der Zeit bei Tag oder bei Nacht, das Ermitteln der Zeit von Himmelserscheinungen wie Sonnenauf- oder untergängen und als praktische Hilfe zur Berechnung von Sternenpositionen.
Das typische Astrolabium war kein Navigationsinstrument, obwohl ein Instrument genannt Seefahrer-Astrolabium in der Renaissance weit verbreitet war.

Geschichte.
Die Geschichte des Astrolabiums beginnt vor mehr als 2000 Jahren.
Die Gesetzmäßigkeiten der Astrolabiumprojektion (stereografisch) waren bereits 150 v.Chr. bekannt und genaue Astrolabien wurden bereits vor 400 n.Chr. hergestellt.
Das Astrolabium wurde in den Jahren 800 in der islamischen Welt hoch entwickelt und im frühen 12 Jahrhundert vom islamischen Spanien (al-Andalus) in Europa eingeführt.
Bis etwa 1650 war es das gängigste astronomische Instrument, bis es durch präzisere Instrumente ersetzt wurde.

Ein Astrolabium war ein wissenschaftliches Gerät und wurde von den Moslems zur Festsetzung der Gebetszeit, für einfache Vermessungszwecke und zur Navigation gebraucht.
Es lieferte bis ins 17. Jahrhundert den arabischen und europäischen Astronomen unter anderem die genaue Zeit. Das Astrolabium bestand aus einem Ring, in dem eine Scheibe mit drehbarem Radius aufgehängt war. Zeitgenössische muslimische Astronomen benutzten eine Vielzahl von sehr genauen astronomischen Uhren für den Einsatz in ihren Moscheen und Observatorien,

Die modernsten Astrolabien zur Zeitnahme waren die ausgerichteten Astrolabien von Al-Biruni im 11. Jahrhundert und von Muhammad ibn Abi Bakr im 13. Jahrhundert. Diese wurden als Zeitmessgeräte und als Kalender verwendet.

Das Astrolabium für das Interreligiöse Museum im Goldschmiedehaus wurde am 12.11.2016 der Sammlung Zeitmessung hinzugefügt.

Uhr dom muenster

Auf der Astronomischen Uhr im Dom zu Münster, entstanden 1540 - 1542, lassen sich der Stand der Gestirne ebenso ablesen wie die aktuellen Mondphasen und die Position der Sonne im zutreffenden Tierkreiszeichen. Bei den Führungen werden ausführlich das Astrolabium und das Kalendarium sowie die thronende Madonna mit dem Schauspiel des Umgangs der Heiligen Drei Könige erläutert.
Eine umfangreiche Restaurierung der Astronomischen Uhr im St.-Paulus-Dom Münster hat das Domkapitel beschlossen. Die Arbeiten haben jetzt mit dem Einrüsten der Uhr begonnen. Sie sollen bis zum Katholikentag in Münster im Mai 2018 abgeschlossen sein.