Altarkruzifix

2013-04-18 08.41.36

18. Jahrhundert, Messing, versilbert, vergoldet, gegossen, getrieben, ziseliert, punziert, Holzkern, Maße: Höhe 625 mm, Kreuzhöhe 435 mm, Breite 314 mm, Stammumfang 25 x 10mm, Marken: keine

Altarkruzifix mit Korpus auf prunkvollem Sockel.

Der Dreiseitsockel steht auf drei Kugelfüßen und ist an den Seiten volutenförmig eingerollt. In den Seitenflächen sind Spiegelkartuschen mit Rocaillen und Blütenranken auf punziertem Grund ziseliert.

Das hohe Kreuz erhebt sich über einem kleinen, runden Fuß, der mit ziselierten Spiegelkartuschen und C-Bögen verziert und auf den Sockel aufgenietet ist. Die Kreuzbalken aus Messingbeschlag über einem Holzkern sind an den Enden in Paßform ausgezogen. Aufgesetzte Vierpaßverzierungen um ein Blumenmotiv verzieren die Kreuzenden und die Mitte, von der zusätzlich Strahlenbündel ausgehen.

Ein gegossener Korpus zeigt Christus mit weit ausgestreckten Armen an das Kreuz geheftet. Die Füße sind leicht in der Höhe versetzt, dadurch bedingt ist die Haltung Christi im überzogenen Kontrapost. Der Lendenschurz ist weit geschwungen und mit einem doppelten Strick gebunden. Der nach hinten zurückgeneigte Kopf zeigt das Ende des Todeskampfes an, denn die Augen sind gebrochen. Oberhalb des Gekreuzigten kennzeichnet ihn der Kreuztitulus in Form einer Rocaille mit den Buchstaben INRI.

Unterhalb des Korpus ist ein Engelskopf mit Flügelpaar und vorgehängtem Tuch in ein flaches Relief gegossen und auf den Kreuzstamm aufgesetzt.

Das Altarkreuz wurde erst durch das Missale Romanum 1570 ein verpflichtender Gegenstand der liturgischen Feier. Auf dem Altar stehend, deutete es dem Gläubigen die Handlung der Eucharistie als Vergegenwärtigung des Kreuzopfers Jesu Christi.

Auch noch nach den Bestimmungen der Liturgiereformen des 2. Vatikanischen Konzils soll auf dem Altar oder in seiner Nähe ein Kreuz für die ganze Gemeinde gut sichtbar sein. (AEM V, 270).

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 128

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Kreuz, kleines Stehkreuz, Oradea/Großwardein (Rumänien, bis 1919 ungarisch)

2013-04-18 08.49.04

um 1800 (Holzkreuz: Berg Athos?) Holz, geschnitzt, Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, geschrotet. Maße: Gesamthöhe 175 mm, Durchmesser des Fußes 62 mm, Höhe des Kreuzes 80 mm, Breite 46 mm, Marken: Beschauzeichen Oradea/Großwardein (Divis Nr. 942)., Meistermarke Johannes Mézáros nobilis (1767-1851)

Holzkreuz mit feiner Schnitzarbeit und Durchbruchtechnik, eingefaßt von einem Silberrahmen mit Schaft und Fuß.

Der kleine, runde Fuß wölbt sich über eine Hohlkehle. Um den Wölbungsrand legt sich ein ziselierter Blattfries. Acht geschrotete Linien steigen zum Sockel des runden Schaftes auf, an dem ein kleiner Blattfries hängt.

An drei Enden der Kreuzbalken befinden sich Hohlkugeln, die von Schrauben gehalten werden.

Das innere Holzkreuz wird mit einem Rahmen in der Art eines Blattfrieses zusätzlich gehalten.

Das Holzkreuz mit gestutzten Querarmen zeigt auf den Schauseiten, in fünf Felder unterteilt, biblische Szenen aus der Heilsgeschichte in feiner Schnitzarbeit.

Auf einer Seite beherrscht eine Kreuzigungsdarstellung das Bildprogramm. Das Kreuz vor einer Mauerwand steht auf einem angedeuteten Hügel. Links und rechts wenden sich zwei männliche Personen mit Bart und Strahlennymbus zur Mitte. Oberhalb und unterhalb wiederholt sich die Darstellung einer im Buch lesenden männlichen Gestalt.

Auf der anderen Seite ist in das Zentrum des Bildprogrammes die Darstellung der Taufe Jesu im Jordan gestellt. Jesus steht, mit einem Lendenschurz bekleidet, vor einem Hintergrund aus angedeutetem Wasser. Zu seiner Linken assistiert ihm ein Engel mit einem Tuch, weiter rechts von ihm steht Johannes der Täufer, der mit weit ausgestrecktem rechtem Arm seine Hand über das Haupt Jesu hält. Ein senkrecht sich nach unten zuspitzender Strahl fällt auf das Haupt Jesu herab.

Links und rechts der Taufszene wenden sich Engel der Mitte zu.

Bildkomposition und Typik der dargestellten Figuren weisen die Schnitzarbeit deutlich als ein Werk aus dem Raum der orthodoxen Christenheit aus.

Literatur: Werner Fischer, Sakrale Kunst, Seite 130

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standkreuz glassturz

standkreuz glassturz beschreibung

20160427 172811(0)

Standkreuz-Unterteil, Gewicht c. 302 gr.

Punziert auf der Unterseite mit: 800 J.C.OSTHUES, Halbmond und Krone

Der gegossene abgetreppte sechspassige, stufenförmige Standfuß ist mit gotischer Ornamentik graviert. Zwei gegenüberliegende Seiten sind ausladend, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Der Fuß verjüngt sich zu abgedecktem Rund, in dessen Zentrum sich eine Öffnung befindet.

In dem sich verjüngendem Rund ist in einem abgegrenzten Feld eine Gravur in Schreibschrift angebracht:

Ihrem scheidenden Pfarrer dem Hochwürd. Herrn Wilh. Cruse die dankbaren Pfarrkinder Velmedes. 3. Aug. 1898

Diese katholische Pfarrkirche Kirche St. Andreas in Bestwig Velmede wurde 1848 erbaut.

Auf dem Standfuß ist ein Zwischenoberteil lose aufgesetzt. Es besteht aus zusammengelöteten Silber-Teilen. Eine wiederkehrende offene, durchbrochene Wein-Blatt-Ornamentik, die wiederum mit den gravierten Dekoren des Fußes korrespondiert, hat einen schlichten gestuften Balusterschaft, auf dem der Nodus befestigt ist.

Ein trompetenförmiges Reststück des abgesägten Kreuzfußes ist mit einem Gewindestab versehen, um die vorab genannten Teile zu verschrauben.

Alle Teile sind noch in einem guten Zustand.

Stehkreuz

Oradea/Großwardein (Rumänien, bis 1919 ungar.) um 1800, (Holzkreuz: Berg Athos?)
Holz, geschnitzt, Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, geschrotet.
Maße: Gesamthöhe 175 mm
Marken: Beschauzeichen Oradea/Großwardein (Divis Nr. 942), Meistermarke: Johannes Mézáros nobilis (1767-1851)
Holzkreuz mit feiner Schnitzarbeit und Durchbruchtechnik, eingefaßt von einem Silberrahmen mit Schaft und Fuß.
Das Holzkreuz mit gestutzten Querarmen zeigt auf den Schauseiten, in fünf Felder unterteilt, biblische Szenen aus der Heilsgeschichte in feiner Schnitzarbeit.
Bildkompositionen und Typik der dargestellten Figuren weisen die Schnitzarbeit deutlich als ein Werk aus dem Raum der orthodoxen Christenheit aus.


Literatur: Sakrale Kunst v. Werner Fischer

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